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Ein Aquarium richtig pflegen

Tipps für den Einstieg in die Süßwasser-Aquaristik

Das Aquarium ist für die darin lebenden Tiere Futterschüssel, Wassernapf, Toilette und Atemmedium gleichzeitig. Die Wasserqualität ist entscheidend für die Gesunderhaltung von Zierfischen und Wirbellosen im Aquarium. Deshalb muss jeder Aquarienbesitzer Grundkenntnisse über Wasserchemie und die Stoffkreisläufe im Aquarium haben. Für eine artgerechte Zierfischhaltung sind außerdem Kenntnisse über das Verhalten und den Nahrungsbedarf der Tiere notwendig.
Auf dieser Seite haben wir alles Wichtige zusammengestellt, was ein Aquarianern über das Aquarium, seine Tiere, Aquarienpflanzen, Fütterung, das Wasser und Fischkrankheiten wissen muss.

Ein Aquarium ist Biotop mit einem eigenen Ökosystem

Ein Aquarium ist ein künstliches Biotop. Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen stehen darin in einer ständigen wechselseitigen Beziehung. Damit dieses Ökosystem auf Dauer gut funktioniert, ist ein Gleichgewicht zwischen Fischen und Wirbellosen, Pflanzen und Mikroorganismen notwendig. Nur dann bleiben die Tiere gesund und es kommt nicht zur Massenvermehrung von Algen oder unerwünschten Schnecken. Ein Gleichgewicht stellt sich immer ein, aber durch die richtigen Pflegemaßnahmen zur richtigen Zeit lässt sich der Pflegeaufwand verringern und das Aquarium sieht besser aus.

Planung und sachgerechte Pflege garantieren den Erfolg

Die Größe des Aquariums, Wasserwerte, Temperatur, Bodengrund und die Art der Einrichtung richten sich an den Bedürfnissen der Tiere aus. Es werden nur Tiere zusammen gepflegt, die auf Grund ihrer Ansprüche an die Umwelt und ihres Verhalten zusammenpassen. Stress durch falsche Wasserwerte, unpassende Temperaturen oder aggressive Mitbewohner schwächen das Immunsystem der Tiere und machen sie anfällig für Krankheiten. Für eine optimale Versorgung mit Eiweißen, Fetten, Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen, müssen alle Tierarten abwechslungsreich mit für sie geeignetem Futter in angemessener Menge versorgt werden. Wichtig ist auch, dass die Aquarienpflanzen ausreichend Licht und Nährstoffe bekommen, um gut zu wachsen. Nur wenn sie wachsen, produzieren sie Sauerstoff, nehmen Kohlendioxid auf und entfernen Stickstoff und Phosphat aus dem Wasser.

Wie groß soll das Aquarium sein?

Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften wie groß ein Aquarium für die dauerhafte Pflege von Zierfischen mindestens sein muss. Die "Mindestanforderung an die Haltung von Zierfischen" vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt Empfehlungen für viele Aquarienfische. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) rät dazu Aquarien mit mindestens 54 Litern Volumen für die dauerhafte Haltung zu verwenden. In einem Aquarium ab 60 cm Kantenlänge bzw. 54 Liter Volumen sind die Wasserwerte so stabil, dass auch im Falle eines technischen Problems über etwa einen Tag hinweg ein gewisses Maß an Schadstoffen im Wasser toleriert bzw. abgefangen werden kann, ohne dass Tiere zu Schaden kommen. Zum Wohl der Tiere sollte das Becken im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten so groß wie möglich sein. Für den Einstieg ist ein Aquarium mit 80 cm Kantenlänge gut geeignet. Darin können mehrere Fischarten in ausreichend großen Gruppen vergesellschaftet werden. Wenn sich die Tiere vermehren, ist ein größeres Aquarium nicht so schnell überbesetzt, wie ein kleines. Aquariengröße und Außenmaße werden vom Platzangebot bestimmt. Um das Becken herum muss genug Platz für Technik, Zubehör und Arbeitsmaterialien sein. Größe und Form, sowie die Aufstellhöhe sollten ein einfaches, bequemes Betrachten der Unterwasserlandschaft ermöglichen. Gleichzeitig sollte ein einfacher Zugriff für Pflegemaßnahmen möglich sein. Das Becken sollte nicht zu hoch sein, damit bei den Arbeiten am Becken der Bodengrund auch an der hinteren Scheibe noch erreichbar ist. Schränke, Regale oder Tische, auf denen das Aquarium stehen soll, müssen ausreichend stabil sein, um das Becken zu tragen. Die Fläche darf sich nicht durchbiegen, weil es sonst zu Spannungen im Glas kommt, die zum Reißen der Scheiben führen können. Natürlich muss auch der Boden des Zimmers eine ausreichende Tragkraft haben.

Ein Aquarium einrichten

Ein Aquarium so einzurichten, dass es über lange Zeit ohne Probleme gut funktioniert und dabei wenig Pflege braucht, erfordert sorgfältige Planung.
Bevor Ihr Euch ein Aquarium anschafft, solltet Ihr einige Vorüberlegungen treffen.

Wie groß soll das Aquarium sein?
Wie viel Pflegeaufwand möchtet Ihr betreiben?
Wie groß darf der technische Aufwand sein?

Wenn Ihr Euch entschieden habt, was für ein Aquarium mit welchen Tieren Ihr haben wollt, dann könnt Ihr mit der Einrichtung beginnen.
Wie Ihr dabei genau vorgeht und wie Ihr abschätzen könnt, wieviele Steine, Wurzeln und Pflanzen Ihr benötigt, erfahrt Ihr in unserem Artikel "Ein Aquarium einrichten".

Nitritpeak

Aquaristik ist ein anspruchsvolles Hobby, das Kenntnisse in Biologie, Physik und Chemie erfordert. Ihr müsset weder Chemiker noch Diplombiologen sein, um mit einem Aquarium Erfolg zu haben. Die Kenntniss einiger grundlegender Zusammenhänge ist aber unverzichtbar und das Wissen, um das giftige Nitrit gehört dazu.
Nitrit ist im Aquarium ein Abbauprodukt von den Ausscheidungen der Fische. Da es giftig für Fische und Wirbellose ist, darf es im Aquarium aber nie nachweisbar sein. In neu eingerichteten Aquarium tritt aber immer nach einiger Zeit plötzlich eine hohe Konzentration von Nitrit auf.
Warum das so ist und was Ihr tun könnt, um Euere Tiere zu schützen, erfahrt ihr in dem Artikel "Vom Einfahren eines Aquariums und vom Nitritpeak".

Aquarienpflanzen

Echte lebende Pflanzen sind im Aquarium unverzichtbar. Sie nehmen die Stickstoffverbindungen (Harnstoff, Ammonium, Nitrat) und Phosphat auf, die durch die Ausscheidungen der Tiere ins Aquarienwasser gelangen. Gleichzeitig entziehen sie dem Wasser das Kohlendioxid, das von Tieren ausgeatmet wird, und geben Sauerstoff ab, den die Tiere zum Leben benötigen. In Aquarien mit Pflanzen ist zudem auch auch die Keimbelastung geringer, was zur Gesunderhaltung der Tiere beiträgt.
Lebende Aquarienpflanzen stabilisieren also die Wasserwerte, sind Konkurrenten für unerwünschte Algen, beugen Vergiftungen der Tiere vor und reduzieren das Risiko von Krankheiten.
Allerdings sind Pflanzen auch Lebewesen und haben wie die Tiere auch gewisse Grundbedürfnisse, die im Aquarium erfüllt sein müssen, damit sie überleben und wachsen. Darum wachsen nicht alle Pflanzen in jedem Aquarium gleich gut. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von sehr pflegeleichten Arten, die in nahezu jedem Aquarium wachsen. In unserem Artikel "Pflegeleichte Aquarienpflanzen" geben wir einen Überblick über Pflanzen-Arten, die ohne zusätzliche Pflege problemlos im Aquarium gedeihen.

Mangelsymptome an Aquarienpflanzen erkennen und gezielt düngen

Aquarienpflanzen benötigen, wie alle anderen Pflanzen auch, verschiedene Nährstoffe, um gesund zu wachsen. Mangelsymptome an Aquarienpflanzen und das verstärkte Auftreten von Algen sind Zeichen für ein Nährstoffungleichgewicht im Aquarium. Regelmäßige Wasserwechsel und eine an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasste Düngung schaffe Abhilfe bei solchen Problemen. Wran Ihr die unterschiedlichen Mangelsymptome erkennt, erfahrt Ihr in unserem Artikel "Mangelsymptome an Aquarienpflanzen erkennen und gezielt düngen".