Börse der Gesellschaft für Aquarien- und Terrarienkunde Wuppertal e. V. am 10. November 2018

Auf jeder Börse trifft man auf alte Bekannte und dann steht der Spaß im Vordergrund.
Jedes Jahr im Herbst veranstaltet die Gesellschaft für Aquarien- und Terrarienkunde Wuppertal e. V. eine Börse.
Neben Verkaufsständen mit Fischen, Garnelen, Pflanzen und Zubehör gibt es eine große Tombola und Beratung durch die Vereinsmitglieder.
Kaffee, Würstchen und von den Vereinsmitgliedern selbst gemachte Salate, Kuchen und Torten runden das Angebot ab.
Die Börse war sehr gut besucht und das Angebot sehr umfangreich. An Fischen wurden unter anderem Guppys, Rote und Schwarze Neons, Keilfleckbarben, Skalare, Diskus,
Kampffische, Fiederbartwelse, Antennenwelse, Killifische und Kakadu-Zwergbuntbarsche angeboten. Verschiedene Farbschläge von Garnelen waren ebenso zu finden wie Orange Zwergflußkrebse (CPO).
Mehrere Anbieter hatten Pflanzen dabei, die im Topf, im Bund oder aufgebunden auf Holz oder Stein angeboten worden.
Neben Javafarnen und Echinodorus waren auch Besonderheiten wie Pogostemon helferi, Hygrophila pinnatifida, Bucephalandras und Cryptocoryne cordata zu finden.
Außerdem gab es Zubehör wie Kescher, Dekomaterial, Holzwurzeln, Pumpen, Filter und Messlöffel zum Dosieren von Staubfutter.
Auch Futter wurde in den verschiedensten Formen angeboten.
Die Börse begann um 14 Uhr. Wir waren etwa gegen 15 Uhr dort. Zu dem Zeitpunkt war es in der Halle noch recht voll.
Etwa eine halbe Stunde später war es einfacher die Stände zu besuchen und das Angebot war unverändert gut. Nur bei wenigen Anbietern waren einzelne Angebote ausverkauft.
Informationen zum wuppertaler Verein und seinen Veranstaltungen, findet Ihr auf der Homepage des Vereins.
10. Internationales Meerwassersymposium Lünen im September 2018

Das Meerwasser-Symposium in Lünen fand 2018 bereits zum 10. Mal statt.

Die Teilnehmer bekamen ein Anspruchsvolles Vortragsprogramm geboten.
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Am 15.09. und 16.09.2018 fand zum 10. Mal das Internationale Meerwassersymposium in Lünen statt.
Rund 100 Teilnehmer hatten sich zusammengefunden, um sich über Alles rund um die Meerwasseraquaristik auszutauschen.
Das Motto der Veranstaltung lautete "Optimale Meerwasser Aquaristik". Auf dem Programm standen 13 Vorträge, die Anregungen für Diskussion und Meinungsaustausch gaben.
Am Samstag begann die Vortragsreihe mit Michael Mrutzek "Das Lankayan Projekt - Tourismus verbunden mit Umweltschutz und Bildung".
Lankayan ist eine zu Malaysia gehörende Insel vor der Nordostküste von Borneo. Dort gibt es Schutzgebiet, die "Sugud Islands Marine Conservation Area",
in dem das "Lankayan Island Dive Resort" liegt. Diese Tauchbasis bietet Ökotourismus an.
Dieter Untergasser referierte im Anschluss über "Krankheiten der Meerwasserfische und ihre Behandlung".
Als Leiter des "Arbeitskreis Fischkrankheiten" hat er seit vielen Jahren Erfahrungen mit den verschiedenen Erkrankungen von Fischen, ihren Ursachen und ihrer Behandlung.
Burkhard Ramsch verglich dann die "Filtersysteme in modernen Hobby- und Großaquarien". Er gliederte seinen Vortrag die in drei Gruppen: Filtertechnik die entfernt, umwandelt oder hinzufügt.
Die Filteranlagen in den Großaquarien funktionieren nach den selben Prinzipen, wie die kleinen Filter am heimischen Meerwasseraquarium.
Sie sind jedoch deutlich größer und durch gezielte Steuerung der Anlagen effektiver.
In der Mittagspause gab es reichlich Gelegenheit für "Meet and Greet". Besucher und Referenten diskutierten und tauschten Erfahrungen aus.
Außerdem wurden die Präsentationsstände der Sponsoren besucht und Informationen zu neuen Produkten eingeholt.
Es gab Gelegenheit alte Bekannte zu treffen und neue Bekanntschaften zu machen.
Nach der Pause war Marco Hasselmann mit seiner energiegeladenen Vortragsweise genau der richtige Referent, um die Besucher aus dem Mittagstief zu holen.
Er berichtet in seinem Vortrag "Berliner Knorpel - Haie im Aquarium" über die Erfahrungen von Haltung von Haien, Rochen und Chimären im Berliner Aquarium.
Im Anschluss berichteten Hans-Werner Balling und Dr. Marcus Wengel von der Firma Tropic Marin in ihrem Vortrag "Vom Kalkwasser zum Carbocalcium" über die
technischen Entwicklungen bei der Zugabe von Calcium und Karbonat in Riffaquarien.
Den Abschluss machte am Samstag der Meeresbiologe Stephan Moldzio mit seinem Vortrag über Korallen "Die Baumeister der Korallenriffe".
Während des Abendessens konnten die Besucher sich in einem Video-Vortrag noch einmal in die "Unterwasserwelt von Lankanyan" entführen lassen.

Weichkorallen im Aquarium.
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Nach der Renovierung im Löbbecke-Museum entwickeln sich die Riffaquarien nicht mehr gut.
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Am Samstag begann Dr. Dieter Brockmann, der Vorsitzende der Gesellschaft für Meeresaquaristik in Ulm e. V. mit dem Thema "Korallenernährung - was ist dran an der Photosynthese?"
Es wurde deutlich, dass Photosynthese allein nicht ausreicht um Korallen zu ernähren, weil die Zooxanthellen zwar Energie, aber keine lebensnotwendigen Aminosäuren
für den Aufbau von Eiweißen, DNA und dem Energietransporter ATP an die Koralle abgeben.
Dr. Ben Funk von ATI Aquaristik berichtet über "Meerwasser und Analysen". Wasserproben aus Aquarien zeigen teilweise ungewöhnliche chemische Zusammensetzungen von Meerewasserproben,
die zu Problemen führen. Problematisch sind zum Beispiel rostende Metallteile an Pumpen, die Eisen freisetzen.
Von mancher Keramik-Deko werden Phosphat, Silizium und Lithium abgegeben.
Riffmörtel kann die Werte von Silizium, Lithium und Chrom erhöhen.
Ungespültes Frostfutter bringt große Mengen an Phosphat ins Aquarium.
In Futter von minderwertiger Qualität wurden Antimon, Blei, Nickel, Zink und Zinn gefunden.
Auch Meeralze wurden untersucht und in einem wurde eine erhebliche Mnege Zink nachgewiesen.
Es lohnt sich darum bei der Auswahl der Technik auf die Verarbeitung zu schauen und bei Futter und Salzen auf Qualität zu achten.
Marion Wille vom Aquazoo Löbbecke Museum berichtete vom "Sanieren im Bestand -
eine ganz besondere Herausforderung für das Team des Aquazoo Löbbecke Museum".
Der Blick hinter die Kulissen des mehrjährigen Umbaus des Aquariums in Düsseldorf gab einen Einblick in die Probleme,
die sich bei der Renovierung des Aquariums ergaben. Probleme bereiteten vor allem Staub und Späne von Metall,
die bei den Arbeiten überall in die Becken und Rohre gelangten und bis heute trotz sorgfältiger Reinigung mit
Magneten und wiederholtem Spülen die Wasserqualität in den Becken beeinträchtigen.
Samuel Nietzer vom Institut für Chemie und Meereskunde - Terramare in Wilhelmshaven stellte in seinem Vortrag
"Korallen und ihre Symbionten: Klimawandel, Korallenfarben & Korallenzucht" die Anpassungsfähigkeiten von Korallen an steigende Wassertemperatur dar.
Korallen gehen Symbiosen mit Algen und Bakterien ein. Unter ungünstigen Bedingungen trennen sie sich von ihren Symbiosepartner und
bleichen aus (Korallenbleiche). Symbiosepartner von Kalkkorallen sind Dinoflagellaten aus der Gattung Symbiodinium.
Von ihnen gibt es verschiedene Typen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Temperaturtoleranz von Korallen davon abhängt,
welcher der Typen mit ihnen eine Symbiose eingeht. Leider ist es nicht möglich, dass eine gebleichte Koralle einen neuen, besser geeigneten Symbiosepartner aufnimmt.
Es ist aber möglich, bei der generativen Nachzucht von Korallen diese gezielt mit den Dinoflagellaten-Typen anzuimpfen, die toleranten gegen höhere Temperaturen sind.
Elena Theys von "Seepferdchen24 Meeresaquaristik" berichtete über "Florida-Zwergseepferdchen - Besonderheiten bei der Haltung und Zucht".
Die nur etwa 2 cm großen Zwergseepferdchen sind relativ leicht zu halten und auch gut nach zu züchten.
So wohl die Adulten, als auch die Nachzuchten fressen Artemia-Nauplien und Seewassercopepoden.
Zum Abschluss des Symposiums gab Ehsan Dashti, der Inhaber der Firma Triton, einen Ausblick auf die "Moderne Riffaquaristik",
die durch die Nutzung neuer Techniken und die Einbindung von aktuellen Forschungsergebnissen immer bessere Lebensbedingungen für die Tiere bieten kann.
Die Teilnehmer des Symposiums waren sehr zufrieden und einige erkundigten sich auch gleich nach dem Termin für das nächste Treffen.
Da das Symposium in Lünen im Wechsel mit dem Meerwasserkongress im Klimahaus in Bremerhaven stattfindet, wird das 11. Meerwasser Symposium Lünen voraussichtlich im Herbst 2020 stattfinden.
4. Klimahaus Süßwasser-Kongress in Bremerhaven im April 2018
Das Klimahaus in Bremerhaven ist eine Erlebniswelt, in der auch Meeresfische zu sehen sind.
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Symbolisch für den Regenwald von Kamerun ist ein flacher Süßwasserfluss nachgebildet.
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Auch einige Reptilien sind im Klimahaus zu sehen.
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Am 28. und 29. April 2018 fand im Klimahaus in Bremerhaven der 4. Süßwasserkongress statt.
Er stand unter dem Motto "Nachhaltigkeit und Aquaristik: Zierfisch- und Wirbellosen-Zucht im Hobby und in der Wissenschaft".
210 Aquarianer, Zootierpfleger und Wissenschaftler nahmen an der Veranstaltung in den Räumen des Schifffahrtsmuseums teil.
Gastgeber war der Leiter der Abteilung für Terraristik und Aquaristik des Klimahaus Dr. Lutz Fischer.
Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost ist eine Wissens- und Erlebniswelt zu den Themen Klima, Klimawandel und Wetter.
Entlang des 8. Längengrades führt die Ausstellung durch die Klimazonen der Erde und zeigt aus fünf Kontinenten klimatische Besonderheiten und charakteristische Tiere und Pflanzen.
Die Reise führt den Besucher von der Schweiz über Sardinien, Niger, Kamerun bis in die Antartis und dann zurück über Samoa und Alaska auf eine Hallig in Deutschland.
Jährlich finden hier Kongresse zum Leben im Süßwasser und im Meerwasser im Wechsel statt.
Im ersten Vortrag des Kongresses 2018 stellte Dr. Achim Werkenthin von der Universität Kassel in seinem
Vortrag "Südamerikanische Klein(st)salmler: Winzlinge im Aquarium" verschieden Salmer mit einer Größe bis ca. 2,5 bis 3 cm vor.
Mit Fotos und einigen Videos, die tagsüber und auch nachts (mit Hilfe von Infrarot-Licht) aufgenommen worden sind,
zeigte er die Lebensweise und Besonderheiten einiger ausgesuchter Arten.
Dr. Adrian Indermaur von der Universität Zürich stellte in seinem Vortrag "Fische der Zuflüsse des Tanganyikasees" vor.
Im Tanganjika-See entwickelten sich eigenständige Arten, nachdem der See und seine Zuflüsse durch das Absinken
des westafrikanischen Grabenbruchs von den umliegenden Lebensräumen abgeschnitten wurden. Darurch ist das Gebiet für Evolutionsbiologen besonders interessant.
Dr. Andreas Spreinat referierte in seinem Vortrag über "Bakterienunverträglichkeit: Verluste bei Bestandserweiterungen".
Dabei legte er dar, dass sich in jedem Aquarium eine sehr individuelle Zusammensetzungen der Bakterienflora entwickelt.
Neu dazu gesetzte Fische können auf für sie neuen Bakterienstämme empfindlich reagieren.
Beim Zusammensetzen von Tieren aus verschiedenen Herkünften können die Fische (und eventuell auch Garnelen und Krebse) durch für sie
neue Bakterienstämme krank werden oder sogar sterben. Der Referent gab Tipps zur Gewöhnung der Tiere an die neue Bakterienflora und zur Verhinderung von Verlusten.
Im Anschluss daran berichtete Thomas Eichhorn, Diplom-Fischwirt beim Ziergroßhandel "Aqua Global", über "Erregerbedingte Fischkrankheiten: Erfahrungen aus dem Zierfischgroßhandel".
Die häufigsten Erreger, die im Zierfischgroßhandel an kranken Tieren identifiziert werden, sind Costia (20 %), Hautwürmer (15 %), Kiemenwürmer (15 %) und Ichthyophthirius (14 %).
im letzten Vortrag des ersten Kongresstages berichtete Erik Schiller über das "Erhaltungszuchtprojekt des ÖVVÖ-Mata Atlántica".
Das Programm wurde gegründet, um die kleinen Bestände der Panzerwels-Gattung Scleromystax aus der Mata Atlántica in der Aquaristik zu sichern.
Am Abend gab es eine Backstage-Führung mit den Tierpflegern des Klimahauses durch die Technikräume und die Quarantäne des Klimahauses, die einen faszinierenden Blick auf die gewaltigen Dimensionen
von Pumpen und Filtern in Großaquarien ermöglichte.
Am Sonntagmorgen hielt Florian Lahrmann den ersten Vortrag über "Urzeitkrebse in der Döberitzer Heide".
Darin stellte der Referent 4 Arten aus der Gruppe der sogenannten "Uhrzeitkrebse" vor, die bereits zum Teil seit 220 Millionen Jahren unverändert auf der Erde leben.
Zwei davon treten vor allem im Sommer und zwei hauptsächlich im Winter und Frühjahr in Kleinstgewässern auf.
Roland Numrich berichtete über seine Reisen zu "Süßwasserbiotopen in Zentralafrika".
Auf verschiedenen Fischfangreisen hat er Erfahrungen mit Land und Leuten gemacht und interessante Zierfische gefangen.
Nach der Mittagspause wurde von Marco Hasselmann das Vortragsprogramm fortgesetzt.
In seinem Vortrage "Was einer wollte, was einer hatte, was einer haben wird: Bemerkungen und Betrachtungen zur Aquaristik" führte er die Kongressteilnehmer
durch die Geschichte der Aquaristik und betonte wie sehr die Beobachtungen und Leistungen in der privaten Vivaristik die Erkenntnisse in der Biologie vorangebracht haben.
Dann stellte Ingo Seidel die "Ökologie, Pflege und Vermehrung im Aquarium" von Flossensaugern vor.
Ihm und anderen Aquarianern ist es gelungen verschieden Arten nach zu züchten und er konnte hilfreiche Tipps zur Pflege von diesen und anderen Flossensaugern geben.
Hans-Georg Evers entführte die Kongressbesucher mit seinem Vortrag "Regenbögen und Blauaugen: Eine Reise nach Papua Barat" nach Neuguinea.
Er zeigte verschiedene Arten und Fundortvarianten von Regenbogenfische und berichtete über drohende Lebensraumzerstörung in Papua-Neuguinea
und von Erfolgen in der Nachzucht der gesammelten Tiere.
Um 16 Uhr endete 4. Süßwasserkongress offiziell, aber einige Kongressteilnehmer nutzten noch die Möglichkeit an einer zweiten Führung hinter die Kulissen des Klimahauses teilzunehmen.