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Ergebnisse der 10. offenen Heimschau 2019

Heimschau

Platzierungen und Punktzahlen
1. Hubert Kottmann, 472 Punkte
2. Romain Hintzy, 454 Punkte
3. "Loburger Arche", 451 Punkte
3. Aquarien AG MGW, 451 Punkte
5. "Loburger Arche",447 Punkte
6. Andreas Priem, 440 Punkte
7. Volker Petri, 437 Punkte
8. Jessica Loch, 418 Punkte
9. M.Schäpermeier, 402 Punkte
10. Andreas Priem, 399 Punkte


Vom 1. bis zum 3. November 2019 führten wir anlässlich des "Tags des öffentlichen Aquariums" unsere 10. offene Heimschau für Süßwasseraquarien (Vereinsgeschichte) durch.
Drei Prüfer besuchten die Teilnehmer zu Hause und bewerteten dort die Aquarien.
6 Aquarianer und die Aquarien-AGs von zwei Gymnasien hatten sich angemeldet. Insgesamt galt es 10 Becken mit Volumen zwischen 68 und 800 Liter zu bewerten. Die Teilnehmer kamen aus Warendorf, Versmold, Beelen, Beckum, Drensteinfurt und Ostbevern. Die privaten Aquarien wurden am Freitag, Samstag und Sonntag besichtigt und die der Schulen in der darauffolgenen Woche am Mittwoch und Donnerstag.

Teilnehmer_2019

Teilnehmer der Heimschau 2019 und Prüfer

Anmerkungen zur Bewertung

Die Gestaltung von Aquarien ist abhängig vom Geschmack der Aquarianer, der Größe und den Maßen des Beckens und den Bedürfnissen der Bewohner. Darum sind Aquarien sehr unterschiedlich eingerichtet.
Manche Aquarien in unserem Wettbewerb waren bereits über Jahre in Betrieb, andere erst seit wenigen Monaten. Die Bewertungskriterien machen trotz solcher Unterschiede eine objektive Bewertung möglich. In 40 Einzelpunkten wird am Aquarium beurteilt, wie nah es einem Ideal kommt. Diesem Ideal können aber nur speziell durchgeplante Wettkampfbecken voll entsprechen.
Es ist für ein Liebhaberaquarium sehr schwierig in allen Punkten sehr gut Benotungen zu bekommen. Beispielsweise bietet ein Lochziegel sehr gute Versteckmöglichkeiten für Krebse und Welse und bekommt eine entsprechend gute Benotung in dieser Kategorie. Er wirkt jedoch nicht wie eine natürliche Dekoration, so dass es in diesem Punkt Abzüge geben wird. Ein Lösung könnte sein, den Lochziegel hinter Wurzelholz oder Pflanzen zu verbergen. Das wäre für die Beurteilung bei einer Heimschau ideal. Dadurch würde man aber die Tiere nicht mehr sehen und ein Kontrolle der Bestände und des Gesundheitszustands der Tiere würde erschwert.
Darum sind die hier wiedergebenen Beurteilungen der Aquarien so zu verstehen, dass sie begründen, warum ein Aquarium in einem Bereich nicht die volle Punktzahl erreicht hat. Das bedeutet aber nicht, dass die gemachten Vorschläge zwingend umgesetzt werden müssen.
Ein Aquarium muss in erster Linie den Ansprüchen seiner Bewohner genügen und seinem Besitzer gefallen. Alle in dieser Heimschau bewerteten Aquarien waren gut und bekamen im Durchschnitt aller zu bewertenden Punkte Bewertungen die nach Schulnoten einer 2+ bis 2- entsprechen würden. Dabei wiesen die Aquarien alle Stärken und Schwächen auf, die den Aquarianern in der Regel auch bewusst waren.
Alle Aquarien liegen in der Bewertung dicht zusammen. Zwischen dem 2. und dem 7. Platz gibt es nur eine Differenz von 17 Punkten.

Platz 1:


Hubert Kottmann, Beckum - 450 Liter Gesellschaftsbecken mit Skalaren - 472 Punkte


Besatz: Skalare, Blaue Antennenwelse, Schwarze Neon, Netzpinselalgenfresser und Stahlhelmschnecken

Aquarium 5


Das Aquarium passt hinsichtlich der Größe und des Stils in den Raum. Die Holzfarben des Unterschrankes und der Abdeckung sind farblich auf die übrigen Möbel abgestimmt.
Das Aquarium setzt einen schönen Akzent im Raum und lädt zum Betrachten ein. Es ist eine Werbung für die Aquaristik.
Der Wasserstand ist durch die Abdeckung nicht sichtbar und es gibt keine störenden Reflektionen. Bodengrund und Scheiben sind sauber. Das Wasser ist klar und ohne Farbstich.
Das Aquarium hat eine 3D-Rückwand, die aber nicht ganz die richtigen Maße für das Aquarium aufweist. Die Teile sind darum gestaffelt angebracht. In der Fläche entstehen dadurch mehrere gerade, senkrechte Kanten, die unnatürlich wirken. Eine Seitenverkleidung fehlt. Beim Betreten des Raums schaut der Betrachter zuerst auf eine der kurzen Seiten und blickt dabei hinter das Wurzelholz, das in der Frontalansicht den Filter verdecken.
Skalare
Optimal wäre es, wenn das Aquarium für diesen Blickwinkel so gestaltet werden würde, dass es keinen Blick "hinter die Kulissen" gibt.
Die Dekoration aus Wurzelholz und Pflanzen wirkt natürlich. Laichkegel, Blumentopf und Lochziegel sind zweckmäßig und bieten viele Versteckplätze, was als "sehr gut" bewertet wurde. Sie sind jedoch keine natürliche Dekoration und werden auch von der Bepflanzung oder anderen Deko-Elementen nicht verborgen. Dadurch wurde die Dekoration insgesamt nur mit "befriedigend" beurteilt.
Alle notwendigen technischen Geräte sind vorhanden. Sie könnten durch die Bepflanzung oder den Einsatz größerer Wurzeln jedoch besser verborgen werden.

Die Tiere sind gesund. Es sind ausgewachsene und gut entwickelte Fische. Die Tiere passen bezüglich ihrer Lebensansprüche gut zusammen.
Barclaya
Bei den Schwarmfischen (Schwarze Neon) sollte die Gruppenstärke etwas höher sein. Alle Tiere haben den Schwimmraum und die Versteckmöglichkeiten, die sie brauchen.

Die Pflanzen sind alle in gutem Zustand und zeigen guten submersen Wuchs. Es gibt keine Blattschäden oder Mangelsymptome. Besonders beeindruckend ist die gut entwickelte Barclaya longifolia.
Im Vordergrund stehen niedrigere Arten und höhere Pflanzen wachsen im Mittel- und Hintergrund. Die Bepflanzung wird durch Rosettenpflanzen mit linealischen Blättern dominiert. Die Variation an Blattformen und Farben ist gering. Geschlossene Bestände gibt es nicht. Die Bepflanzung besteht aus einer lockeren Gruppierung von schönen Einzelpflanzen. Eine Linienführung oder Strukturierung wird durch die Bepflanzung und die Dekoration nicht erreicht.

Platz 2:

Romain Hintzy und Carolin Mareczek, Beelen - 126 Liter Gesellschaftsbecken mit Buntbarschen - 454 Punkte


Besatz: 1 Pärchen Kakadu-Zwergbuntbarsche, 1 Pärchen Schmetterlingsbuntbarsche, 1 Pärchen Glänzende Zwergbuntbarsche, Rotkopfsalmler, Antennenwelse, Amanogarnelen, 1 Erbsenkugelfisch

Aquarium 4



Das Aquarium passt von der Größe an seinen Standort und fügt sich in die übrige Möblierung des Zimmers ein. Es wirkt ansprechend und ist eine Werbung für die Aquaristik.
Der Wasserstand ist optimal. Es gibt keine störenden Reflektionen. Der Blick durch das Aquarium wird durch eine Folienrückwand mit dezenten Farben begrenzt. Die Dekoration wirkt natürlich, weil die Deko-Elemente farblich dem Boden entsprechen und quasi eine Unterbrechung in der einheitlichen Struktur der Kiesoberfläche darstellen. Sie sorgen mit ihrer Form und Größe für eine Auflockerung der hellen Dekoration. Zusammen mit den grünen Pflanzen bilden sie eine Kulisse, vor der die Farben der Fische gut zur Geltung kommen. Es sind genügend Versteckplätze vorhanden und die Struktur der Einrichtung ermöglicht eine Revierbildung.
Scheiben und Boden sind sauber. Das Wasser ist klar. Alle technischen Gerätesind vorhanden und - bis auf das Thermometer - gut hinter der Einrichtung verborgen.
Die Fische sind gesund. Die Barsche leben in Paaren und die Rotkopfsalmler im Schwarm. Es sind genug Versteckplätze vorhanden, die Barsche haben Reviere abgesteckt und die Salmer haben genug Schwimmraum.
Zu beachten ist, dass das Aquarium erst wenige Wochen eingerichtet wurde. Die Pflanzen haben sich noch nicht ganz auf die Unterwasserkultur umgestellt und zeigen noch Überwasserblätter. Auf denen ist zum Teil ein punktueller Algenbewuchs sichtbar. Insgesamt sind die Pflanzen aber gesund und gut entwickelt. Ihr Standort ist ihrer Wuchshöhe angemessen.
Die Bepflanzung ist harmonisch. Sie verdeckt die Rückwand und die technischen Geräte. In der Struktur und Farbgebung ist sie zurückhaltend und überlässt es den Fischen farbliche Akzente zu setzen.

Platz 3

"Loburger Arche" des Gymansium Johanneum, Ostbevern - 320 Liter Gesellschaftsbecken - 451 Punkte


Besatz: Neonfische, Endler-Guppys, Zebrabärblinge, Blaue Antennenwelse und Panzerwelse

Aquarium 8


Das Aquarium macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck und weckt Interesse beim Betrachter. Es ist in eine Wand integriert und mit anderen Aquarien und einigen Terrarien ein Teil des Loburger Schulzoos "Loburger Arche". Es ist für die Schulkinder gut einsehbar.
Der Wasserstand ist etwas niedrig, so dass die Wasseroberfläche unterhalb der Verkleidung das Licht spiegelt.
Das Wasser ist klar. Die Scheiben weisen wenig Kratzer auf, sind aber mit einem leichten Algenfilm bewachsen.
Der Bodengrund ist sauber. Im Vordergrund ist neu ein dunkles, scharfkantiges Material als Bodengrund eingebracht worden, das nicht für die Corydoras geeignet ist. Es wirkt auch nicht natürlich.
Die technischen Geräte sind alle vorhanden, könnten aber besser hinter Pflanzen oder Dekoration versteckt werden.
Die Gruppenstärke der Schwarmfische könnte etwas höher sein. Die vergesellschafteten Arten passen bezüglich ihrer Ansprüche zusammen. Die Pflanzenbestände sind gut eingewachsen und gut entwickelt. Zur Ergänzung könnten im Hintergrund und an den Seiten Echinodorus, Stängelpflanzen oder Vallisnerien eingesetzt werden, die dann auch den Blick auf Heizer und Filter verdecken würden.

Platz 3:

Aquarien-, Terrarien- und Umwelt AG des Mariengymnasiums - 250 Liter Tanganjika-Becken - 451 Punkte


Besatz: Perlhuhn-Tanganjikasee-Buntbarsch (Altolamprologus calvus), Schneckenbuntbarsch (Neolamprologus brevis), Blauer Heringscichlide (Cyprichromis leptosoma), Prachtalgenfresser (Garra flavatra) Tanganjika-Gold-Cichlide (Neolamprologus leleupi)

Aquarium 10


Das Aquarium macht auf den ersten Blick einen positiven Eindruck. Es ist in eine Wand auf dem Schulflur integriert und ist Bestandteil einer Ausstellung von Biologie-Exponaten.
Das Aquarium ist etwas zu flach bzw. die Verkleidung etwas zu hoch angesetzt, darum ist der Wasserstand sichtbar und reflektiert das Licht. Die Poster-Rückwand ist stark ausgeblichen. Es wäre zu überlegen, sie durch eine neue Folie zu ersetzen oder eine 3D-Rückwand aus Steinen einzubauen. Die Seitenwände sind durch die Unterbringung in der Wandnische von außen nicht sichtbar, spiegeln aber beim Betrachten von innen. Auch hier könnte die Verwendung einer 3D-Rückwand den optischen Eindruck verbessern.
Die Dekoration aus Pflanzen und Steinen wirkt natürlich. Der leichte Algenbewuchs stört optisch nicht. Es sind ausreichend Versteckplätze vorhanden. Der Bodengrund aus hellem Sand wirkt natürlich und entspricht den Bedürfnissen der Tiere. Es waren jedoch beim Prüfungstermin Mulm-Ansammlungen vor den Steinen vorhanden. Sowohl die Frontscheibe, als auch die hintere Scheiben waren mit Grünalgen bewachsen und hätten sauberer sein können. Das Wasser ist klar. Filter und Heizer sind vorhanden und hinter Steinaufbauten und Pflanzen verborgen. Es fehlte jedoch ein Thermometer.
Die Fische sind gesund. Die Zusammenstellung der Arten entspricht dem Thema "Malawisee". Die Besatzdichte ist gut.
Die Dekoration aus Steinplatten passt zur Aquariengröße und den Ansprüchen der Tiere. Farblich passt die Dekoration gut zum Bodengrund und bildet mit ihm eine harmonische Einheit. Für die Schneckenbuntbarsche sind genügend Schneckengehäuse vorhanden. Es können Reviere gebildet werden. Die Pflanzen weisen teilweise Algenbewuchs auf und zeigen Chlorosen und Blattschäden durch Nährstoffmängel. Eine Düngung mit Kalium und Mikronährstoffen könnte Abhilfe schaffen. Eine Wasseranalyse könnte Aufschluss geben, ob ein Nährstoffungleichgewicht (N-P-K) vorliegt.

Platz 5

"Loburger Arche" des Gymansium Johanneum, Ostbevern - 480 Liter Malawi-Cichliden-Becken - 447 Punkte


Besatz: Aulonocara ngara, Cynotilapia afra, Labidochromis caeruleus, Malawi-Fiederbartwels (Synodontis njassae)

Aquarium 9

Das Aquarium macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck und weckt Interesse beim Betrachter. Es ist in eine Wand integriert und mit anderen Aquarien und einigen Terrarien ein Teil des Loburger Schulzoos "Loburger Arche". Es ist für die Schulkinder gut einsehbar.
Der Wasserstand ist etwas niedrig, so dass die Wasseroberfläche unterhalb der Verkleidung das Licht spiegelt. Die Frontscheibe weist Kratzer auf. Der Bodengrund wirkt natürlich.
Beschriftung

Die technischen Geräte sind alle vorhanden und zum Teil durch die Dekoration verborgen.
Die Zusammenstellung der Tiere entspricht dem gewählten Thema "Malawi-See". Die Besatzdichte war angemessen. Schwimmraum und ausreichend Versteckplätze waren vorhanden. Eine Revierbildung war möglich und Laichplätze vorhanden.
Die Wahl des Materials und die Größe der gewählten Steine ist optisch ansprechend. Leichter Algenaufwuchs verleiht der Dekoration ein natürliches Aussehen.

Platz 6

Andreas Priem, Versmold - 500 Liter Gesellschaftsbecken mit Diskus - 440 Punkte


Besatz: Diskus, Rote Neon, Rotkopfsalmler, Brilliantsalmler und Netzpinselalgenfresser

Aquarium 3


Diskus
Bepflanzung
Das Aquarium sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Die Diskus und die übrigen Fische präsentieren sich in guter Färbung und bei guter Gesundheit. Auch der Pflegezustand von Boden und Scheiben ist gut. Alle technischen Geräte sind vorhanden. Es ist nur minimaler Algenwuchs auf den Blättern des Kirschblatts und ein Pinselalgen-Belag auf einem Wasserkelch feststellbar. Der Standort in einem Verkaufsraum ist für die Bewertung der Äußeren Gestaltung nicht ideal. Das Aquarium passt aber zu den davor aufgestellten Stühlen der Sitzecke.
Dieses Becken hätte besser abschneiden können, wenn die Bepflanzung strukturierter wäre. Es sind keine Pflanzgruppen erkennbar. Die Einrichtung wirkt mehr wie ein Sammelsurium. Die Solitärpflanzen (Schmale Gitterpflanze, Krause Wasserähre, Zwergseerose, Unterwasserbanane, Mummel) stehen alle nebeneinander im Vordergrund, obwohl sie auf Grund ihrer Wuchshöhe im hinteren Mittelgrund besser aufgehoben wären. Sie würden besser zur Geltung kommen, wenn durch die Bepflanzung und die Dekoration eine Linienführung zu ihnen oder von ihnen weg führen würde. Durch eine Bepflanzung, die von vorne nach hinten in der Höhe ansteigt, ließe ich auch der kantige Filterschacht verbergen.
Insgesamt sind sehr viele verschiedene Pflanzenarten zusammen gekommen, die nicht zueinander und auch nicht zu den Fischen passen. Der Hammerschlag-Wasserkelch von den Philippinen braucht für ein gutes Wachstum mittelhartes bis hartes Wasser. Diskus dagegen mögen weiches Wasser, auch wenn diese hier in Leitungswasser aufgezogen wurden. Die Gitterpflanze mag zwar weiches Wasser, aber auf Dauer keine Temperaturen über 24 °C. Die Wasserbanane braucht viele Nährstoffe, was wiederum den Bedürfnissen der Fische nach sauberem, unbelastetem Wasser widerspricht.
Mit einer harmonischeren Bepflanzung hätte dieses Aquarium leicht unter den besten 3 sein können.

Platz 7

Volker und Petra Petri, Beckum - 108 Liter Gesellschaftsbecken mit Lebendgebärenden - 437 Punkte


Besatz: Platies, Black Mollies, Schwertträger, Brilliantsalmler, Rote Neons, Harnischwels und Rennschnecken

Aquarium 6


Das Aquarium macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Es ist mit seinen Maßen an den Standort unter einer Dachschräge optimal angepasst. Das Design mit der aufgesetzten LED-Leuchte wirkt modern und passt zur übrigen Einrichtung. Der hellblaue, einfarbige Hintergrund lässt durch den Kontrast die Fische besonders zur Geltung kommen. Der Anblick erinnert an eine Werbebild für Aquarien.
Der Wasserstand ist von einer Blende am oberen Rand verborgen, so dass der Wasserspiegel nicht reflektiert und beim Betrachten des Aquariums nicht stört.
Skalare
Die einfarbige Rückwand bildet einen Kontrast zur sonstigen Dekoration und ist keine Erweiterung der natürlichen Inneneinrichtung. Traditionell nimmt die Rückwand Motive aus der Gestaltung wieder auf und beschränkt bewusst den Blick des Betrachters. Mit dieser Tradition wird hier gebrochen. Die blaue Rückwand vermittelt einen Eindruck von Tiefe und Unendlichkeit und trägt viel zum Gesamteindruck des Aquariums bei.
Die Seitenwände sind unverkleidet. Dadurch, dass die Bepflanzung an den Seiten höher ist, sind sie aber gut verborgen und der Betrachter schaut nicht durch das Aquarium auf die Einrichtung des Zimmers.
Die Dekoration aus Pflanzen, Steinen und Wurzelholz ist harmonisch und wirkt natürlich. Sie bilden eine geschwungene Linie, die verschiedene Bereiche im Aquarium schafft und diese harmonisch miteinander verbindet. Es sind ausreichend Versteckplätze vorhanden.
Der Bodengrund aus hellem Sand ist sauber und wirkt natürlich. Die Scheiben sind sauber und ohne Kratzer. Das Wasser ist klar.
Alle notwendigen technischen Geräte sind vorhanden.
Barclaya
Weil es im Sommer im Dachgeschoss oft zu warm wird, wird die Wassertemperatur im Aquarium nach oben durch ein Kühlgerät auf 25 °C begrenzt. Die technischen Geräte sind gut hinter der Bepflanzung verborgen.
Die Fische sind ausgewachsen und gesund. Die hohe Vermehrungsrate der Lebendgebärenden hat dazu geführt, dass das Becken deutlich überbesetzt ist. Dadurch ist auch der Schwimmraum knapp. Eine Beschränkung auf weniger Arten wäre für dieses recht kleine Aquarium günstiger. Die Gruppenstärke der Schwarmfische ist gut. Trotz des dichten Fischbesatzes ist die Sauerstoffversorgung gut. Eine Messung am Tag der Bewertung ergab einen Sauerstoffgehalt von 6,5 mg/l.
Die Pflanzen befinden sich überwiegend in einem guten Zustand. Da einige Pflanzen für das flache Aquarium zu hoch werden, wurden sie radikal zurückgeschnitten. Es wäre schöner, wenn diese durch Arten mit niedrigerem Wuchs ersetzt werden würden (z. B. Sagittaria subulata oder Helanthium sp.).

Platz 8

Jessica Loch, Drensteinfurt - 800 Liter mit Altum-Skalaren und Diskus - 418 Punkte


Besatz: Altum-Skalar, Diskus, Rotkopfsalmler, Orangeflossenpanzerwelse und Störwelse

Aquarium 7


Altum-Skalar
Das Aquarium fügt sich sehr gut in den Raum ein. Der Unterschrank und die Abdeckung sind farblich und von Stil auf die übrigen Möbel und die Einrichtung abgestimmt. Auf den ersten Blick wirkt das Aquarium einladend und ist eine Werbung für die Aquaristik.
Der Wasserstand ist durch die Abdeckung nicht sichtbar und es gibt keine störenden Reflektionen. Bodengrund und Scheiben sind sauber. Das Wasser ist klar und ohne Farbstich, aber sind einige Schwebstoff-Flocken zu sehen. Das Aquarium hat eine schwarze Folie als Rückwand. Diese passt zu den dunklen Hölzern in der Einrichtung und zu den dunklen Steinen. Sie bietet einen guten Kontrast zum hellen Boden und den frischgrünen Pflanzen. Der Blick des Betrachters wird auf das Innere des Aquariums fokussiert.
Alle notwendigen technischen Geräte sind vorhanden und gut durch die Einrichtung verborgen.
Störwels
Die Kombination aus Altum-Skalaren und Diskus passt zusammen. Ihre Ansprüche und die der Begleitfische (Sturisoma, Corydoras, Rotkopfsalmler) werden erfüllt.
Bedauerlicherweise waren die Fische durch die Eingriffe bei der Behebung eines kurz vorher behobenen Defekts am Aquarium gestresst. Die Diskus zeigten Stressfärbung und die Gruppenstärke der Alt-Skalare war durch Ausfälle reduziert worden.
Die Pflanzen setzen schöne Akzente zwischen den dunklen Wurzeln. Sie bilden jedoch keine strukturierten Bestände. Der Echinodorus im Hintergrund weist noch kein submerses Wachstum auf. Die Blätter der Riesenvallisnerien sind alle durch Einkürzung beschädigt. Auf den Blättern der Ambulie liegt Mulm und sie beginnt von unten zu verkahlen.

Platz 9

Martin Schäpermeier, Warendorf - 360 Liter Gesellschaftsbecken - 402 Punkte


Besatz: Mosaik-Fadenfische, Blaue Fadenfische, Goldener Fadenfisch, Black Mollies, Trauermantel-Salmler, Lyratail-Schwerträger, Zebrabärblinge, Makropode, Kupfersalmler, Rennschnecken

Aquarium 1


linke Seite des Aquariums
rechte Seite des Aquariums
Das Aquarium ist gepflegt und die Tiere bei guter Gesundheit. Bodengrund und Scheiben sind sauber. Positiv aufgefallen ist der dichte Bewuchs mit gesunden Cryptocorynen in der linken Beckenhälfte.
Durch das Fehlen einer Rückwand oder eines Bewuchses im Hintergrund ist durch das Aquarium hindurch die dahinter liegende Wand sichtbar. Der Gesamteindruck des Aquariums liesse sich durch die Aufstockung des Pflanzenbestandes verbessern. Eine Bepflanzung des Hintergrundes würde den Tieren eine zusätzliche Deckung geben und gleichzeitig den Blick durch das Aquarium begrenzen. Mit zusätzlichen Pflanzen im rechten Teil des Beckens könnte der Filter und auch das Thermometer verborgen werden.
Der Tierbestand hat sich über die Jahre so entwickelt. Es wäre zu überlegen, ob langfristig die Artenzahl der Fische nicht zu Gunsten einer größeren Individuenzahl bei den Schwarmfischen verringert werden kann.

Platz 10

Andreas Priem, Versmold - 68 Liter Kampffischbecken - 399 Punkte


Besatz: 1 Pärchen Kampffische, Leuchtaugen, Zwerggarnelen

Aquarium 2



Die äußere Gestaltung war in diesem Fall schwer zu bewerten, da das Becken in einem Verkaufsraum und nicht in einem Wohnraum steht. Insgesamt fällt es zwischen den Schwerlastregalen mit Verkaufsaquarien wegen seiner geringen Größe wenig auf. Darum wirkt es nicht als Eye-Catcher. Das Aquarium und der Unterschrank sind modern und minimalistisch und wirken in sich stimmig, haben aber keinen optischen Bezug zum Raum.
Eine Rückwand oder eine Verkleidung der Seitenwände gibt es nicht. Die technischen Geräte sind alle in einem Schacht an der Rückwand verborgen. Dieser Filterschacht dominiert den optischen Eindruck. Die Maße des Aquariums mit der geringen Tiefe vor dem Schacht, machen es schwer diesen zu verbergen. Möglich wäre eine Begrünung mit Moos (auf Gitter oder Netz) oder das Einsetzen von Stängelpflanzen oder Vallisnerien, die die kantige Form auflösen und kaschieren. Ein Thermometer fehlte.
Die Tiere waren dem äußeren Anschein nach gesund. Neben einem Kampffischpärchen waren in dem Aquarium zwei Leuchtaugenfische, denen als Schwarmfische einige Artgenossen gut tun würden.
Bei der Bepflanzung könnten gut einige Stängelpflanzen ergänzt werden, die dem Bestand Struktur und Farbakzente verleihen würden. Die Blattfarben und Blattformen könnten kontrastreicher sein.